Führung (Sozialwissenschaften)
Der Ausdruck Führung bzw. dessen Verb führen trägt im Neuhochdeutschen die Bedeutung „leiten“, „die Richtung bestimmen“, „in Bewegung setzen“ und kommt in zahlreichen Wissenschaften vor.[1] Speziell in den Sozialwissenschaften bezeichnet der Begriff planende, koordinierende und kontrollierende Tätigkeiten in Gruppen und Organisationen (engl. leadership).[2]
Umsetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zweck der Führung besteht in der Beeinflussung der Einstellungen und des Verhaltens zur Zielerreichung. Die Funktion der Führung wird von Mitgliedern der Gruppe als soziale Rolle in unterschiedlichem Umfang und Intensität wahrgenommen. Diese Mitglieder (Führungskräfte) müssen über bestimmte, organisationsspezifische Führungskompetenzen verfügen.[3] Die Verhaltensbeeinflussung kann direkt oder indirekt erfolgen. Beispiele für direkte Einflussnahme sind die Erfüllung der Vorbildfunktion, das Setzen oder Vereinbaren von Zielen, die Entwicklung von Fähigkeiten oder die Erfolgskontrolle von Leistungen. Die indirekte Führung erfolgt in der Regel über Anreiz-, Planungs- oder Kennzahlensysteme und über kulturelle Normen, Werte und Standards.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernd Blessin, Alexander Wick: Führen und führen lassen – Ansätze, Ergebnisse und Kritik der Führungsforschung. 8. Auflage. UVK, Konstanz/München 2017, ISBN 978-3-8252-8704-7.
- Oswald Neuberger: Führen und führen lassen – Ansätze, Ergebnisse und Kritik der Führungsforschung. 6. Auflage. Lucius & Lucius, Stuttgart 2002,
- Waldemar Pelz: Kompetent führen. Wirksam kommunizieren, Mitarbeiter motivieren. Gabler, Wiesbaden 2004, ISBN 3-409-12556-6.
- Leadership: Erfolgreich Führen mit Weitblick, Zusammenfassung von Peter Sempelmann des Thema Leadership im Trend, 9. Dezember 2021
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- International Psychoanalytic University Berlin (IPU): 1 oder 0? Entscheiden und Führen im digitalen Zeitalter Wissenschaftspodcast, 23. Juli 2020
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ W. Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Berlin 1993, S. 383 und Duden, Das Herkunftswörterbuch. S. 241.
- ↑ Wolfgang H. Staehle: Management. 7. Auflage. München 1994, S. 308.
- ↑ H. Schuler: Der Vorgesetzte und sein Mitarbeiter. In: L. v. Rosenstiel, E. Regnet, M. E. Domsch: Führung von Mitarbeitern. 4. Auflage. Stuttgart 1999, S. 158 und W. Pelz: Kompetent führen. Wiesbaden 2004, S. 12 und 21.
- ↑ G. Yukl, R. Lepsinger: Flexible Leadership. San Francisco 2004, S. 14 f.